Hier gibt es unerwartet viel zu sehen und wir haben uns für heute ein Route zu ein paar Sehenswürdigkeiten geplant.
Zuerst geht es zum Whalebone Arch.
Hier hat ein Schotte aus den Unterkieferknochen eines Blauwals, der 1920 am Strand gefunden wurde, sein Gartentor gestaltet. Beeindruckend, wie riesig dieses Walmaul gewesen sein muss. Schade nur, dass er – zum Schutz vor Verwitterung – die Knochen mit Glasfaser eingepackt hat.
Nur ein paar Kilometer weiter ist The Blackhouse Arnold.
Diese niedrigen Steinhäuser mit ihren dicken Mauern und den Strohdächern wurden hier bereits vor über 1.000 Jahren so gebaut und bis in die 1970er Jahre genutzt. Sie heißen „Blackhouses“ und sind die traditionellen Häuser auf den Hebriden. Der Wechsel zu den sogenannten“Whitehouses“ – also Häusern moderner Bauart – begann ca. 1880.
In ihnen kamen Tiere, Vorräte und Menschen unter (z.T. würde während der Sommermonate auf die Sommerweiden und Hütten dort umgezogen) und das Torffeuer durfte nie ausgehen. Anscheinend hat es da aber auch kaum Brände gegeben – die Bauweise und Lage der Feuerstelle im Haus hat diese Gefahr auch für kräftige Feuer vermindert.
Nach dem Besuch dieser Museumsstelle verstehen und erkennen wir auch in vielen Ruinen (es stehen i.d.R. nur noch die Mauern), wie weit verbreitet diese Blackhouses gewesen sind.
Auf der weiteren Fahrt folgen wir spontan einer Abzweigung.
Ein paar hundert Yards weiter stehen wir am Broch Carloway.
Brochs (auch Dun genannt) gehören zu den beeindruckendsten prähistorischen Gebäuden Schottlands. Diese steinernen Rundhäuser sind zwischen 2.300 und 1.900 Jahre alt. Man findet sie hauptsächlich im Norden und Westen Schottlands. Hier auf den Hebriden sind sie – ebenso wie die Blackhouses und die nächste Sehenswürdigkeit – der Beweis das, dass die Inseln schon sehr lange menschlich besiedelt sind.
An den Broch Carloway sind wir verhältnismäßig lange, denn von hier oben lässt sich prima zuschauen, wie ein Schafbauer seine Schafe auf eine andere Weide umsiedelt. Faszinierend dabei ist, wie die Hunde die Schafe zielgenau treiben und sicherstellen, dass diese auf den Anhänger zum Transport laufen.
Die letzte menschengemachte Sehenswürdigkeit sind dann die Calanais Standing Stones.
Die Calanais Steinkreise (es gibt hier mehrere) sind ein außergewöhnliches Zeugnis der Fähigkeiten und Entschlossenheit der Menschen, die hier vor über 4.000 Jahren gelebt haben. Die Steine wurden vermutlich mit Rollen, hölzernen Rahmen und purer Kraft beweg unter enormen Einsatz von Zeit und Arbeit.
Die ersten Steine wurden vermutlich sogar vor 5.000 Jahren aufgestellt. Niemand weiß genau, warum die Steinkreise errichtet wurden, der wahrscheinlichste Grund vermutet eine Art astronomisches Observatorium.
Zum Abschluss noch einen Kaffee und einen Scone mit Clotted Cream und Jam und wir suchen uns einen Platz für den Rest des Tages und die Nacht.
Natürlich auch heute wieder unterwegs neue und tolle Eindrücke dieser sich immer wieder verändernden Landschaft hier auf der Isle of Lewis.
Am Ende erreichen wir dann gar nicht den ausgesuchten Platz. Wir bleiben ein paar Kilometer vorher an einem mega schönen Strand stehen – hier bleiben wir zwei Nächte (darum lest ihr den Blog auch erst mit zwei Tagen Verspätung).
Der Versuch hier unsere Powerbank mit Windstrom aufzufüllen, gelingt leider nicht, denn der Generator liefert nicht genug Strom (oder … mal Nachlesen, wenn wir wieder Netz haben). Aber mit Sonnenstrom geht es auch.
Und die digitale Auszeit lässt uns die Natur hier noch intensiver und entspannter genießen.