Wir sind heute nach Stornoway gefahren und stehen hier auf einem Parkplatz direkt am Hafen. Denn morgen früh müssen wir vor 6 Uhr am Fährterminal einchecken – wir verlassen dann die Äußeren Hebriden.
Wir blicken direkt aus dem Fenster des Sprinters auf das Denkmal für das hier beim Einlaufen untergegangene Schiff Iolare. Am 1. Januar 1919, bei schlechtem Wetter fuhr das Schiff auf einen Felsen auf. Von den 284 Männern an Board – Mannschaft und überlebende Soldaten, die zurück in ihre Heimat gebracht werden sollten – ertranken 205. Das Unglück schockierte die Inselbevölkerung einerseits, weil fast jede Familie auf der Insel betroffen war, zum anderen weil es so nah an der Küste stattfand und trotzdem so viele Opfer forderte.
Beim schlendern durch den Ortskern stolpern wir über eine weitere historische Besonderheit.
2023 ist für Stornoway ein Jubiläumsjahr. Genau vor 100 Jahren sind – analog wie z.B. zeitgleich von Bremerhaven aus – hunderte Menschen von Stornoway nach Kanada ausgewandert. Das erklärt auch die uns hier auf der Isle of Lewis and Harris mehrfach aufgefallene Verbundenheit mit Kanada – über die kanadische Flagge sind wir mehrmals gestolpert.
Ansonsten ist es hier am Sonntag seeehr geruhsam.
Die Fähre von Ullapool legt an und wieder ab (für uns dann auch morgen früh).
Das Städtchen selber ist nett und beschaulich – von den 8.000 Einwohnern des größten Ortes der Äußeren Hebriden ist nicht viel zu sehen.
Aber ein paar Restaurants haben offen. Und nach dem Brotbacken im Sprinter werden wir in einem davon heute Schottisch essen gehen – Schwerpunkt: Seafood.